Sonntag, 6. Januar 2008

Eine No-Go-Area unter vielen in München: Die Camerloherstraße in Laim


Die Camerloherstraße in Laim, auf beiden Seiten
ist der Gehsteig ständig zugeparkt.

Die Camerloherstraße in Laim ist ein einigen Abschnitten eine typische No-Go-Area, wie sie in München dank der Untätigkeit von KVR und Polizei zahlreich anzutreffen ist. Auf beiden Straßenseiten stehen die PKWs auf dem Gehsteig und erlauben gerade mal, dass eine Einzelperson vorbeigehen kann. Schon dass zwei Personen nebeneinander gehen, ist meist nicht möglich, Rollstuhlfahrer und Menschen mit Kinderwagen kommen oft überhaupt nicht durch. Den parkenden Autos wird bedingungslos Vorrang von allen anderen gegeben. In der Camerloherstraße werden in der Regel keine Strafzettel verteilt, Polizei und Verkehrsbehörde genehmigen somit den illegalen und menschenfeindlichen Zustand ganz bewusst.

Polizei und KVR schreiten nicht ein.
Fragt man das Kreisverwaltungsreferat und die Polizei, warum hier Gehsteigparken geduldet wird, so wird mit dem "starken Parkdruck" argumentiert, der hier in dieser Nebenstraße der Fürstenrieder Straße herrschen würde. Deshalb müsse das Gehsteigparken genehmigt werden. Dieser "Parkdruck" kommt aber hier und in vielen anderen Nebenstraße der großen Verkehrsachsen dadurch zustande, dass auf diesen Verkehrsachsen auf langen Abschnitten Halteverbot herrscht, um den Durchgangsverkehr zu beschleunigen. Deshalb müssen dann die Anwohner der Hauptstraßen mit ihren PKWs oft in Nebenstraßen ausweichen. Die Verkehrsbehörde schafft sich also den "Parkdruck" selbst, dem sie dann angeblich nachgeben muss.
Diese falsche Münchner Verkehrspolitik hat also gleich mehrere katastrophale Nebenwirkungen: Zuerst werden die größeren Straßen zu innerstädtischen Autobahnen umgewidmet, durch die oft 6-spurig ein unerträglicher Durchgangsverkehr rauscht, und dann verkommen durch die Verdrängung des ruhenden Verkehrs die anliegenden Nebenstraßen zu reinen Autoparkplätzen, die chaotisch organisiert sind und die Lebensqualität auch in diesen Straßen ruinieren. Die Camerloherstraße in Laim ist ein gutes Anschauungsbeispiel für eine gescheiterte und überholte Verkehrspolitik, die das Auto bedingungslos bevorzugt. Leider gibt es dafür in anderen Stadtvierteln ebenfalls jede Menge Beispiele.

Dieses Bild zeigt eine Parallelstraße der Camerloherstraße, die Hörkherstraße: Auch hier heißt es "No Go!" für Fußgänger, Menschen mit Kinderwagen, Rollstuhlfahrer u.a.; KVR und Polizei schauen zu bzw. weg (alle Abbildungen stammen von einem Sonntag im Januar 2008).



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